Die Verlegung des eigenen Buches im Selbstverlag boomt. Zu keiner Zeit war es so einfach, die eigenen geistigen Ergüsse in Form eines E-Books oder sogar eines richtigen, gedruckten Buches zu veröffentlichen. Dies bringt sowohl für Autoren als auch die Leser Vor- und Nachteile mit sich. Wir beleuchten den Trend zum Selfpublishing anhand der wichtigsten Faktoren.
Niedrige Kosten
Amazon hat damit begonnen. Andere Anbieter sind nachgezogen. Es geht um die Veröffentlichung eines E-Books. Mit KDP schuf der E-Commerce-Gigant aus Amerika eine einfach zu bedienende Möglichkeit, sein eigenes Buch als E-Book auf der Amazonplattform einzustellen. Der Autor ist dabei für alles verantwortlich: Verfassen, Fehlerkontrolle, Cover und Marketing.
Mittlerweile kämpfen Hunderte von E-Book-Stores um die Gunst der Leserschaft, das Angebot an Distributoren (BOD, Neobooks, Bookrix - siehe Auszahlungsübersicht) geht in die Dutzende. Allen gemeinsam ist die simple Veröffentlichung der eigenen Ideen in E-Book-Form.
Mehr Vielfalt für den Leser
Für den Konsumenten der literarischen Kunstwerke bedeutet diese Entwicklung Fluch und Segen zugleich. Auf der Plusseite verbuchen wir auf Leserseite
- Niedrige Preise der digitalen Werke
- Viele Gratisangebote
- Wiederbelebung vergriffener Auflagen als E-Book
- Veröffentlichung von Literatur, die von Verlagen abgelehnt wird
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Die niedrigen Hürden bei der Buchveröffentlichung verärgern Leser mit Literatur, die wahlweise vor Fehlern strotzt, wenig Lesevergnügen bereitet, grottenhaft verfasst oder der 20te Abklatsch eines aktuellen Bestsellers ist. Es fehlt diesen Werken an einem Vorauswahlfilter in Form von Literaturagentur und Verlag sowie der spitzen Feder eines Lektorats. Ein weiteres Problem dieses Umstandes liegt darin, dass den Lesern in der Masse der Veröffentlichungen die Perlen des E-Book-Marktes entgehen.
Das richtige Buch
Etwas höher liegen die Hürden bei der Veröffentlichung eines "richtigen", gedruckten Buches. Die Anforderungen an Schriftsatz, Covergestaltung und Fehlerfreiheit liegen um einige Grade höher als bei der Digitalveröffentlichung. Kaum ein Autor, der diese Hürden nimmt, verzichtet auf ein fehlerbefreiendes Korrektorat. Dies ist aus Lesersicht sehr zu begrüßen. Ebenfalls erfreulich ist die Entwicklung der Kosten für die Veröffentlichung von Klein- und Kleinstauflagen in den letzten Jahren. Anbieter wie Bookstation ermöglichen den Druck von 400 Seiten-Romanen, die pro Stück dem Autor nur rund 7 Euro kosten. Ein Fachbuch mit 100 Seiten ist bei einer 300er Auflage für unter 3 Euro zu drucken. Damit wird die Veröffentlichung eines Buches im Eigenverlag auch für Trainer, Berater und Coaches finanziell attraktiv.
Ein Autor berichtet im folgenden Video von der Abwägung Fremdverlag vs. Eigenverlag: